ÖKO-HABITATE -
Eine Zukunft für die Zukunft

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INHALT

1. Öko-Habitate (Grundlagen)
2. Bewusstsein (Grundlagen)
3. Gemeinschaft (Grundlagen)
4. Zukunftsträume (Grundlagen)
5. Update 1 (Bauformen)
6. Siedlungsplanung (Planung)
7. Update 2 (Bauformen)
8. Verkehr (Planung)
9. Pyramiden (Bauformen)
10. Arbeitsphilosophie (Grundlagen)
11. Erdhäuser (Bauformen)
12. Gartenbau und Landwirtschaft (Planung)
13. Schwalbennester (Bauformen)
14. Besitzfragen (Grundlagen)
15. Energiemanagement (Planung)
16. Kelchtürme (Bauformen)
17. Umweltschutz (Planung)
18. Die Schildkröte (Bauformen)
19. Gemeinschaftsdynamik (Planung)
20. Sonnenfalle (Bauformen)
21. Bauprinzipien (Planung)
22. Fragen (Planung)
23. Schwimmende Inseln (Bauformen)
24. Eine globale Kultur (Grundlagen)
25. Mirapuri – Stadt des Friedens und des Zukunftsmenschen (Praxis)
26. MiraSolaris (Planung)
27. Update 3 – Projekt Künstleralpe (Planung)
28. Eines Tages ... (Erzählung)

 

Leseproben:

(1) Viele Jahrtausende lang hat der Mensch sich ungestraft praktisch unbegrenzt ausbreiten können. Er hat dabei seine unmittelbare und zunehmend auch weitere Umgebung in immer größerem Maße geformt. Und er hat dabei feststellen müssen, dass er nicht unbegrenzt in die Ökologie des Planeten eingreifen kann. Als Schottland und der Balkan für den Bau von Schlachtschiffen abgeholzt wurden, wurden die jeweiligen Ökosysteme massiv geschädigt, und Erosion wie auch Schaf- und Ziegenzucht verhinderten nachhaltig eine Regeneration der Landschaft. Andere Landschaften wurden durch Versalzung infolge künstlicher Bewässerung unbewohnbar, und die Sahara wächst auch nicht nur wegen klimatischer Veränderungen, und Spanien wird wegen fehlgeleiteter Landwirtschaft und kurzfristigem Gewinnstreben bald zur Wüste, wahrscheinlich gleichzeitig mit der amerikanischen Kornkammer. Und die südamerikanische grüne Lunge und Klimamaschine Regenwald wird für kurzfristigen Sojaanbau auf schnell unfruchtbar werdenden Tropenböden abgeholzt. Hinzu kommt eine weltweit seit über hundert Jahren zunehmende Umweltverschmutzung, die unser Klima, und das globale Ökosystem insgesamt, extrem gefährdet. Der Anstieg des Meeresspiegels und noch zunehmende Hungerkatastrophen sind abzusehen, aber immer noch dominiert kleinkariertes Gewinn- und Machtstreben gegen den aktiven Einsatz für unser fragiles Ökosystem, buchstäblich nach dem Motto: „Nach uns die Sintflut!“
Wenn sich an dieser Situation etwas ändern soll, dann sind grundlegende Änderungen notwendig. Es nützt nichts, an Teilaspekten herumzulaborieren, während sich vielleicht unbemerkt die nächste Katastrophe anbahnt. Wenn man wirklich etwas ändern will, dann muss man darangehen, das Wachstum einer neuen Welt mit neuen Menschen zu fördern. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen – das wird viele Generationen dauern, und es wird viel Geld kosten. Aber wenn wir nicht gleich beginnen, wird es nie so weit kommen.
Das Wort Öko dient zwar eigentlich nur als Abkürzung für Ökologie, aber man kann es doch auch für Ökonomie verwenden, auch wenn die beiden immer wie feindliche Brüder gegeneinander ausgespielt werden und als unvereinbar gelten. Dass sich die beiden nicht ansehen können, liegt vielleicht nur daran, dass sie zwei Seiten einer Münze sind. Und diese Münze ist unsere Lebenssituation auf der Erde.


(2) Man kann also sagen, dass der Mensch zu viel und zu heftig in die Abläufe der Natur eingreift, sei es aus Profitgier, falsch verstandenem Ordnungssinn, Technokratie, nicht hinreichend verstandenen Zusammenhängen oder schlichtweg Dummheit. Wenn wir über die Zukunft nachdenken und darüber, wie wir sie so gestalten können, dass auch der Mensch in ihr eine Zukunft hat, dann gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten.
Die eine Möglichkeit führt in eine totale Technokratie, das technologische Paradies, in dem alles mit Energie und Technologie gemacht wird, ohne auf die Natur zu achten: Essen und Kleidung aus Reagenzgläsern, Tanks und Maschinen, die Rohstoffe dazu produziert von maßgeschneiderten, künstlichen Organismen und mit allem aufgepeppt, was das wachsende wissenschaftliche Wissen für notwendig erachtet, die Luft energieaufwändig gefiltert und das Wasser permanent recycelt und gereinigt. Soviel Aufwand kann man natürlich nicht für sechs bis zehn Milliarden Menschen betreiben, aber bis es so weit ist, wird sich die irdische Bevölkerung durch diverse Katastrophen drastisch reduziert haben.
Die andere Möglichkeit besteht darin, die menschlichen Möglichkeiten nicht nur in eine Richtung zu nutzen und zu entfalten, sondern zur Gänze. Der Mensch steht erst am Anfang seiner Entwicklung. Evolutionär gesehen ist er eine noch sehr junge Spezies. Und eine seiner wichtigsten Eigenschaften ist die Fähigkeit zu lernen und zu verstehen, die noch lange nicht ausgereizt ist. Zur Zeit befinden wir uns in einer Epoche, in der es unglaublich viel zu lernen gibt. Wir haben jetzt die Möglichkeit, darüber zu reflektieren, was wir schon alles falsch gemacht haben, wo unser Charakter noch Mängel aufweist und wo wir noch zu triebgesteuert sind. Und wir haben außer dem Mentalwesen noch einen anderen, stark unterschätzten Schatz: Wir haben eine Seele. Das mag manchem zu mystisch sein oder zu verschwommen oder religiös. Aber es ist weder das eine noch das andere, es ist einfach nur ungewohnt, über die Seele zu sprechen, und dann versteht auch noch jeder etwas anderes darunter. Ohne allzu tief in das Thema einzutauchen, kann man sagen, dass sich die Seele in der Liebe äußert, im Mitgefühl, im Wohlwollen, in dem, was man Gewissen nennt, in der Freude und in der Bereitschaft zu geben.
Diese beiden Elemente, das Herz und der Verstand, bilden die Grundlage für diese zweite mögliche Entwicklung, in der es im Grunde genommen um die Schaffung des zweiten Paradieses geht. Das klingt vielleicht sehr ambitioniert, aber wenn man etwas Neues schaffen möchte, dann kann man es nicht wie in der Politik machen, deren Horizont vielleicht eine, in seltenen Fällen auch mal zwei Wahlperioden weit reicht. Es bringt nichts, sich nach jedem Schritt umzusehen und zu überlegen, wohin man sich jetzt wendet; auf diese Weise geht man im Kreis oder in die Irre. Wenn man die Welt aus der gegenwärtigen Bredouille retten will, dann geht das nicht mit Scheuklappen und Begrenzungen. Man braucht ein großes Ziel, eine Vision, auch wenn es womöglich tausend Jahre dauert, sie zu verwirklichen, und je mehr Menschen diese Vision teilen, desto schneller und umfassender kann sie verwirklicht werden. Ohne diese Vision doktert jeder vor sich hin und der Eine macht zunichte, was der Andere angefangen hat, und dann beschäftigen wir uns auch in tausend Jahren noch mit der Reform der Krankenversicherung oder der Pendlerpauschale. Bei dieser Vision dürfen wir uns weniger davon leiten lassen, was wir glauben, verwirklichen zu können, als vielmehr davon, was uns wirklich erstrebenswert erscheint. Und diese Vision muss groß und weit genug sein, um Platz für noch größere zukünftige Träume zu haben. Sie darf nicht eng und begrenzt und sektiererisch sein, denn sonst stirbt sie in den Klauen der Bürokratie oder wird zu Tode diskutiert.

(3) Ein gut entwickeltes Bewusstsein umfasst alle Teile des Wesens und des Lebens. Es ist integral und lässt nichts aus. Die Gärtnerhöfe sind letztlich an ihrem Gärtnerhofbewusstsein gescheitert, das nur sich selbst als zentral betrachtet und das Konfliktpotenzial der übrigen Bewusstseinsteile ignoriert hat. Eine neue Welt kann nicht auf einem Bein stehen. Je mehr (Bewusstseins-) Beine sie zur Verfügung hat, desto sicherer steht sie. Und so geht es in den Öko-Habitaten jeder Größe letztlich nicht nur, und vor allem nicht ausschließlich, um Ökologie und Energieeinsparung, sondern auch um alle Fragen des Zusammenlebens, um Fragen der Kultur, der Wirtschaft, der Politik, des geistigen und seelischen Lebens, der Sexualität... Man sollte sich darüber klar sein, dass ökologisches Denken ein Ausdruck des Bewusstseins ist und erst durch dieses ermöglicht wird. Die Kraft und Tiefe des ökologischen Gedankens und seine Umsetzung gewinnen somit erst durch die Ausweitung und Vertiefung des Bewusstseins an Schwungkraft und Substanz. Und wir sollten auch nicht vergessen, dass die Erde das größte Öko-Habitat darstellt. Als Bewohner dieses Habitats benötigen wir auch ein entsprechend weites Bewusstsein, das uns auch bei den kleineren Öko-Habitaten zugutekommt.
Die Bewusstseinsentwicklung, -forschung und -konsolidierung ist darum für jeden Menschen eine vordringliche Angelegenheit. Und erst wenn man ein einheitliches Bewusstsein hat, kann man die kritische Grenze komplett und klar überschreiten, und dem bewussteinsimmanenten Streben nach Fortschritt ungehindert folgen. Erst dann kann das menschliche Bewusstsein sein Potenzial entfalten und sich ausweiten und der Mensch zu einem wahren Menschen, zu einem Zukunftsmenschen werden, der das Werkzeug Verstand optimal einsetzt.

(4) Die Habitate an sich sind sicher eine aufregende Neuerung, aber die Menschen sind vielfach weniger aufregend und neigen dazu, sich mit den Neuerungen zu arrangieren und sich ein neues, bequemes, traditionelles Leben zu gestalten. Die Öko-Habitate sind aber eigentlich ein erster Schritt aus dem gewöhnlichen selbstmörderischen Leben hinaus und in ein progressives, zukunftsorientiertes Leben hinein. Wenn wir als Menschheit eine Chance haben wollen, dann dürfen die Habitate kein altes Leben in neuem Gewand werden, sondern müssen zu Kristallisationspunkten werden, um die herum sich ein neues Leben, ein neues Gemeinschaftsideal entfaltet.
Dazu muss sich auch das bisherige Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft ändern. In Öko-Habitaten ist es wichtig, dass die Bewohner stetig im Bewusstsein wachsen. Es geht nicht darum, nur die Fähigkeiten zu entwickeln, die für das übliche Gemeinwohl wichtig sind. Da die Gemeinschaft sich aus den Individuen zusammensetzt und von ihnen definiert wird, ist es wichtig, dass diese Individuen sich auch optimal entwickeln. Jeder Mensch ist einzigartig und hat eine ganz eigene Sicht der Dinge und ganz eigene Fähigkeiten. Alle Menschen zusammen bestimmen die Lebendigkeit, die Farbigkeit, die Ausdruckstiefe einer Gemeinschaft. In einem Öko-Habitat unterliegt man nicht mehr so ohne weiteres der Gemeinschaft, obwohl natürlich die Gemeinschaft feststellen kann, was ihrer Entwicklung förderlich ist und was nicht, sondern man formt die Gemeinschaft selbst mit. Das Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft muss dynamisch werden, denn beide profitieren voneinander. Das bisherige System ist für Öko-Habitate mega-out.
In einem wahren Öko-Habitat wird also auch die Ökologie der Menschen gepflegt. Nur ein erblühter, reicher Charakter kann ein verantwortungsvoller Bestandteil der Gemeinschaft sein, und die Gemeinschaft profitiert von einem solchen mehr als von jedem Mitläufer. Darum wird die Gemeinschaft großen Wert darauf legen, dass alle zukunftsträchtigen Aspekte der Mitglieder optimal gefördert werden, also die künstlerische Ausdruckskraft, das Verständnis für den Mit-Habitanten, die wissenschaftliche Ausbildung, das Bewusstseinswachstum, die Kritikfähigkeit, die Persönlichkeitsentwicklung, die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, Flexibilität, Begeisterungsfähigkeit, handwerkliches Geschick... Jeder Mensch kann so vieles lernen und so vieles sein und dadurch so viel zur Gemeinschaft beitragen. Und damit die Gemeinschaft nicht einschläft, ist es wichtig, jeden Tag Fortschritte zu machen, jeden Tag dazuzulernen, jeden Tag vollkommener zu werden, jeden Tag mehr man selbst.
Jede Ökologie ist ein dynamisches System, und die Zukunftsökologie der Öko-Habitate macht es möglich, dass dieses System kein natürliches, statisches Gleichgewicht findet, wie in der Natur bislang üblich, sondern ein dynamisches, hoffnungsvolles, fortschrittliches Gleichgewicht.


(5) Wenn die ersten Hürden genommen sind und mit einem zukunftsweisenden Öko-Habitat-Verständnis die Basis für eine Habitatsgründung gelegt wurde, werden sich die ersten praktischen -Fragen mit der grundlegenden Planung befassen. Was kommt wohin? Wie viel Platz benötigen wir? Wie groß sollen wir planen? Wie fügt sich das Habitat in die Landschaft ein?
Für alle diese Fragen gibt es bekannte und noch unbekannte Richtwerte. Aber ein Öko-Habitat soll keine technokratische Hochburg werden, die auf leblosen Berechnungen aufgebaut ist, wenngleich man wichtige Erkenntnisse auch nicht missachten sollte. Die erste Überlegung gilt darum der Harmonie. Diese ist dann gegeben, wenn alles an seinem Platz und in Einklang ist. Und der erste Einklang gilt dem Land. In einer weiten Ebene wird man anders bauen als in einem Gebirgstal, an einem Fluss anders als an einer Küste, in den Tropen anders als in den gemäßigten Breiten. Man muss sich die Gegend ansehen, sich in sie hineinfühlen und dann herausfinden, wie man sich in die Landschaft harmonisch einfügen und das Land am besten nutzen kann. „Am besten nutzen“ bedeutet, nicht nur auf den Nutzwert für den Menschen zu achten, sondern auch zu sehen, dass die Natur davon optimal profitiert. Wirkliche Effizienz bedeutet nicht, das Beste für den Menschen oder gar nur für ein paar wenige Menschen herauszuholen, sondern die verfügbaren Möglichkeiten so zu nutzen, dass die Natur und ihre Ressourcen nicht weniger, sondern nach Möglichkeit mehr werden. Gegenseitigkeit und Miteinander von Mensch und Natur gehören zu den Erfolgskennzahlen eines wirklichen Öko-Habitats. Dass der Mensch sich auf diese Weise dauerhafte Lebensgrundlagen schafft, ist so gesehen eine natürliche Folge dieser Bemühungen.
Dabei ist die Natur an sich eigentlich ziemlich anspruchslos. Sich selbst überlassen, also ohne dauernde menschliche Eingriffe, erobert sie sich auch ohne unsere aktive Hilfe jeden Lebensraum zurück, der von uns nicht mehr belegt ist. Genau genommen ist sie ständig dabei, alle Bereiche, die nicht ausreichend von ihr durchdrungen sind, wieder in Besitz zu nehmen, und der Mensch kämpft stetig dagegen an. Das wird sich auch nicht völlig vermeiden lassen, denn Straßen und Äcker, auf denen Bäume wachsen, sind keine Straßen und Äcker mehr. Aber andererseits muss man auch nicht alles fast steril halten. Ein Mehr an Natur im menschlichen Lebensbereich wirkt bisweilen für das emotionale und seelische Wesen Wunder. Man sollte aber auch nicht in die Haltung verfallen, dass der Mensch der große Sünder ist, und die Natur darum immer zuerst kommt und wichtiger ist als der Mensch. Der Mensch ist Teil der Natur und hat darum Anspruch auf einen angemessenen Lebensraum, den er auch seinen Bedürfnissen und Notwendigkeiten entsprechend gestalten kann.
Bei der Siedlungsplanung muss man sich also zuerst darüber klar werden, wer was bekommt und wer wo Zugeständnisse machen kann und in welchem Ausmaß eine friedliche Koexistenz möglich ist. Das Verhältnis der Lebens- und Übergangsräume von Mensch und Natur ist also ein wichtiger Aspekt der Siedlungsplanung.
Der andere Aspekt betrifft den Menschen selbst: Wie viele Menschen sollen in dem Habitat leben? Wie ist das Habitat zu gestalten, um die menschliche Entwicklung optimal zu unterstützen? Wie wird das Habitat strukturiert?
Prinzipiell können Öko-Habitate fast unbegrenzt groß werden, denn der Mensch lebt überall auf der Welt, und wenn sich alle Menschen eines Tages in Öko-Habitaten organisiert haben werden, dann ist die Welt auch ein einziges durchgehendes Öko-Habitat – so wie es eigentlich auch sein sollte. Aber man kann nicht einfach ein Riesenhabitat über die Welt streuen. Das zukünftige Gesamt-Habitat muss irgendwie strukturiert und unterteilt werden. So wie ein Organismus aus Organen aufgebaut ist und die Organe aus Gewebeschichten und die Gewebe aus Zellen, so gibt es auch so etwas wie eine Urzelle in der Habitatsgenese. Diese hat zwei Komponenten: Das Urbild, die Idee, die Blaupause und seine Ausarbeitung, die Verwirklichung oder Materialisation. Das Urbild, das bereits angesprochene Ideal ist der Ausgangspunkt. Jetzt geht es darum, dieses Urbild umzusetzen und in die materielle Wirklichkeit hineinwachsen zu lassen.

(6) Eine der ältesten bekannten Bauformen, mit der in der Vergangenheit gerne Monumental- und Zeremonialbauten auf der ganzen Erde errichtet wurden, ist die der Pyramide. Pyramiden sind statisch ausgewogen und vor allem in ihrer massiven Variante ausgesprochen erdbebensicher.
Die Gründe, diese heutzutage ziemlich unübliche Bauform in die Reihe Öko-Habitat-tauglicher Modelle aufzunehmen, sind vielfältig. Wenn es nur darum geht, mit möglichst wenig Materialeinsatz auf geringer Grundfläche möglichst viele Menschen in gut isolierten Gebäuden unterzubringen, dann sind moderne Hochhäuser sicher nicht so einfach zu schlagen. Aber ein Öko-Habitat stellt größere Anforderungen, und viele Menschen auf wenig Raum zu konzentrieren, zählt nicht dazu.
Öko-Pyramiden sind keine glatten Pyramiden, wie sie dem pharaonischen Konzept entsprechen, sondern Stufenpyramiden, obwohl man sie zum Zwecke der Solarenergiegewinnung auch glatt konzipieren kann. Die Stufen sind gut 1 m hoch und werden mit ebenso hohen erdgefüllten Wannen bedeckt, die etwa 0,5 bis 1 m breiter sind, so dass die Pyramiden von einer dicken, terrassierten Erdschicht bedeckt sind. Man kann die Stufen zwar auch schmaler und niedriger machen, aber wer Pflanzkästen mit einem Querschnitt von 30 x 30 cm oder 40 x 40 cm kennt, der weiß, dass sie schnell durchwurzelt sind, leicht austrocknen und im Winter leicht komplett durchfrieren, wobei ein Teil des Bodenlebens zugrunde geht und die notwendigen Zersetzungsvorgänge im Frühjahr nicht richtig in Gang kommen, mit der Folge, dass man die Erde in diesen Kästen jedes Jahr austauschen muss. Bei einer Bodenhöhe von 80 oder 100 cm kann der Boden gar nicht ganz durchfrieren, so dass Würmer und anderes Bodenleben, das sich im Winter in frostfreie Regionen zurückzieht, hier überleben und im Frühjahr sofort seine Arbeit wieder aufnehmen kann. Auf diesen Terrassen kann man Gemüse, Kräuter, Blumen und sogar Beerensträucher und Kleinstobstbäume anbauen, so dass ein Teil der Fläche, den die Wohnpyramide belegt, für die Bewirtschaftung gar nicht wirklich verloren geht.

 

 

 

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